Episode 3 - Figuren erfinden
Wie entstehen lebendige Figuren in Büchern?
Webseiten der Sprecher
Genannte Bücher
- Nachtzug nach Lissabon (Pascal Mercier)
- Tatortreiniger gesucht (Nick L. Brille)
- Der Luftgitarrist (Fridrich Ani)
- Hals der Giraffe (Judith Schalansky)
- Das Parfum (Patrik Süskind)
- Tschick (Wolfgang Herrndorf)
- Am Anfang war die Nacht Musik (Alissa Walser)
- Ruhm - Ein Roman in neun Geschichten (Daniel Kehlmann)
- Loyalitäten (Delphine de Vigan)
- Nächte mit Bosch (Axel Hacke)
- Rot ist mein Name (Orhan Pamuk, Übers. Ingrid Iren)
Feedback zu dieser Episode
- Name:
- Julia Osbahr
- Datum:
- Donnerstag, 12.05.2022 um 10.57:19 Uhr
- Feedback:
- Hier die bemerkenswerte Einführung einer Figur (die mir ans Herz gewachsen ist) aus dem Roman "Was man von hier aus sehen kann" von Mariana Leky:
"Der Optiker hatte keine Affäre (es gab auch niemanden, mit dem er eine Affäre hätte haben wollen), er hatte nie jemanden bestohlen und außer sich selbst auch niemanden nachhaltig belogen. Die verschwiegene Wahrheit des Optiker war, dass er Selma liebte, und zwar seit Jahrzehnten. Manchmal versuchte er, das nicht nur vor allen anderen, sondern auch vor sich selbst zu verstecken. Aber sehr zeitnah tauchte dann die Liebe zu Selma wieder auf; sehr zeitnah wusste der Optiker wieder ganz genau, wo er die Liebe zu Selma versteckt hatte. Der Optiker war fast jeden Tag da, von Anfang an. Er war aus meiner Sicht fast so steinalt wie Selma, und also hatte auch er die Welt mit erfunden. Als Martin und ich in den Kindergarten gekommen waren, hatten Selma und der Optiker uns die Schleife beigebracht, [...] "
Der Roman beherbergt einige wunderbar beschriebene Nebenfiguren, die mir alle in Erinnerung geblieben sind.
- Name:
- Frank Pohl
- Datum:
- Sonntag, 03.04.2022 um 14.23:06 Uhr
- Feedback:
- Hallo, Ihr Beiden!
Meine Frage heute gilt den Antagonisten und deren Darstellung in einem Manuskript.
Wenn ich in einer z.B. Familie-Saga die Figuren darstelle, so tauchen dort eben auch die auf, die negativ besetzt sind. Ich habe verstanden, dass die Tarnung der Selben mit lediglicher Namensänderung etc. unvorteilhaft für mich sein kann. Den Namen gleich ganz weglassen? Reicht es zu erwähnen, dass es sich um einen Roman handelt und somit der Fiktion angehört, obwohl die Geschichte einen realen Background hat?
Und natürlich ist es besser "echte" Geschehnisse und Personen zu verwursten. Sind sie es doch, die gleichzeitig ihr eigenes Gerüst mitbringen. Was ich damit schreiben will ist, dass deren Beteiligung eben ihr Dabeisein erforderten. Auch wenn es eben negativ ist. Sie waren die Handelnden...
Bei Verstorbenen scheint mir das eher einfach, obwohl...
Was also tun?
LG
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