Episode 82 - Die 11 größten Fehler beim Schreiben
Kann man machen, muss man aber nicht!
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- Name:
- Stefan
- Datum:
- Donnerstag, 10.04.2025 um 20.32:42 Uhr
- Feedback:
- einen habe ich noch:
#3: Die Zeit in Romanen vergessen - ich weiß nicht, wie man es bei Romanen nennt, in Videospielen nennt man es In-Game-Time. Im Idealfall vergeht sie in etwa genauso schnell wie die Figuren für bestimmte (durchgehend erzählte) Handlungsschritte benötigen, aber sie vergeht langsamer für diejenigen, die die Geschichte schreiben. Sollte ein großer Teil der Handlung an nur einem Tag spielen - z.B. bei Fantasy Büchern, die eine Reise der Helden beschreiben - kann es sein, dass man mehrere Schreibsitzungen braucht, um diesen einen Tag zu erzählen. Da vergisst man leicht die Zeit im Roman (weil man sie auch nie wirklich erwähnt) und dann ist es eigentlich schon Abend, aber man vergiss die Sonne untergehen zu lassen. Oder gefühlstechnisch ist es für die Leser*innen noch am Morgen und die Figuren sehen einen Sonnenuntergang und plötzlich ist es Nacht und die Leser*innen sind verwirrt. Ich persönlich löse das Problem so, dass ich mir zu jedem Kapitel (oder vor jedem Handlungssprung) eine Uhrzeit hinschreibe. Am Ende werden die Leser*innen diese Uhrzeit nie zu Gesicht bekommen, aber ich weiß so auch am nächsten Tag noch, zu welcher Tageszeit meine Handlung gerade spielt und das entsprechend verwenden.
Ich hoffe, das war so weit verständlich, was ich mache und warum ich es mache. Vielleicht haben andere das Problem nicht, aber ich habe mir das so angewöhnt, weil ich mir da einfach leichter tue.
Liebe Grüße
Stefan
- Name:
- Stefan
- Datum:
- Dienstag, 08.04.2025 um 18.40:55 Uhr
- Feedback:
- Meine größten Fehler:
#1: Zu schnell und zu hastig schreiben! Wie bei einem Bild: wenn man zu schnell die falsche Farbe auf die Leinwand klatscht, dann kann man das nur sehr schwer wieder gut machen. Beim Schreiben ist das für mich ähnlich. Wenn man zu schnell seiner ersten Idee folgt (auch schon beim Plotten), dann kann das hinterher zu einem Problem werden, wenn man an einer bestimmten Stelle falsch abgebogen ist. Es ist nicht unmöglich, das dann wieder zu korrigieren, aber es ist sehr mühselig.
#2: Eine Szene zu Ende zu schreiben, bevor man sein Manuskript zur Seite legen muss. Ernest Hemingway soll einmal sagt haben, dass man immer dann mit dem Schreiben aufhören soll, wenn man weiß, was als nächstes passieren wird und man gerade im Fluss ist. Es klingt paradox, aber diese Lageenergie kann man nutzen, wenn man das nächste Mal mit der Geschichte weitermacht und man vermeidet, dass man irgendwo stecken bleibt. Man lässt sich selbst quasi ein kleines “Leckerli” zurück.
Was man vielleicht auch nicht machen sollte:
#3: Adverbien! Sie sind verwandt mit Show-Don’t-Tell, weil ob “jemand etwas glücklicherweise wusste” ist im Prinzip schon eine Erzählung. Ich erkenne sie in dem ich mich frage, ob sie etwas beschreiben, oder es tatsächlich erzählen. (das glückliche Kind vs. das Kind lachte)
Ganz liebe Grüße,
Stefan
- Name:
- Marlene
- Datum:
- Dienstag, 08.04.2025 um 12.00:21 Uhr
- Feedback:
- Liebe Diana, lieber Wolfgang,
herzlichen Dank für diese motivierende Folge und nachträglich natürlich herzlichen Glückwunsch zur 80. Folge! Wie schön, dass es euch gibt!
Nummer 82 werde ich direkt in meiner kleinen Schreibgruppe auf Facebook teilen, denn dort wird es in Kürze einen internen Schreibwettbewerb geben.
Auf die beiden Leipzig-Folgen bin ich sehr gespannt! Ich war am Donnerstag dabei und hatte vorher sogar kurz Gelegenheit, euch anzusprechen und ein Selfie mit euch zu machen. Danke nochmal dafür und weiter viele gute Ideen für ganz viele Schreibzeug-Podcast-Folgen!
Liebe Grüße
Marlene
- Name:
- Janina
- Datum:
- Montag, 07.04.2025 um 02.15:56 Uhr
- Feedback:
- Liebe Diana, lieber Wolfgang,
zu Herzen nehme ich mir Euren Rat „nicht jede Idee zu verdenken“,
und kommentiere diese Episode zeitnah.
Meine Top 3 der schlimmsten Fehler:
1. Nicht zu schreiben. — Was man nicht zu Papier bringt kann niemand lesen. Man kann es nicht überarbeiten. Und oft kann man es auch nicht loslassen, das heißt, man kommt weder mit dieser, noch mit einer anderen Geschichte ein Schritt weiter.
2. Krimi/Thriller: Mit den wesentlichen Hinweisen erst am Ende rausrücken. Das ist Verrat am Leser, der mitraten will.
3. Ich persönlich hasse, wirklich hasse, die Verben (deutsch/denglisch) „giggeln“ und „wispern“. Ich lese gern auf Deutsch und tatsächlich noch öfter auf Englisch. Please giggle and whisper, oder kichere, gluckse, flüstere, raune, hauche! Aber so eine Faulenzer Mischung der Sprachen hat für mich den Reiz von verdünnter Milch. Und JA! es ist ein riesiger Unterschied, ob man einen Job gut gemacht hat, oder ob man einen guten Job gemacht hat. (Ersteres die gute Leistung, auch wenn die Aufgabe eventuell keinen Spaß gemacht hat, Zweiteres die reizvolle Aufgabe - aber vielleicht mit wenig gelungener Ausführung?)
Als kleine Mutmach-Hilfe, und weil ich die Schreibzeug Episoden alle gehört habe, manche davon dreimal, erlaube ich mir eine Ergänzung vorzuschlagen:
eat.READ.sleep.Bücher für dich
vom NDR
2-3 Podcaster besprechen alle zwei Wochen eine bunte Mischung an Büchern (Klassiker, Bestseller, Literatur, Genres, von unabhängigen Verlagen - alles), kochen ein Rezept aus einem Buch nach - und haben meistens noch einen sehr sympathischen Gast zum Interview aus der Buchbranche.
Ich denke, es ist keine Konkurrenz zum Schreibzeug Podcast, weil es vor allem ums Lesen geht.
Aber für mich als Schreibende ist es super interessant —manchmal sehr tröstlich — welche Aspekte anderen Lesern so gefallen oder auch nicht.
Zum Kennenlernen kann ich Episode (77) Christmas Crumble mit Kirsten Boie
empfehlen.
Liebe Grüße, ich hoffe, die längeren Tage und das junge Grün wecken in Euch auch so viel gute Laune und Tatendrang!
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